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Montag, März 04, 2019


heimat

zu hochgestochen  

                         zu aufgebläht

eine koreanische künstlerin sagt heimat ist da wo  ich meine matratze hinlege

schön gesagt aber dann bist du obdachlos 

habe mich befreit von der überhöhung und verklärung dieses begriffes

keim  des  nationalismus und  faschismus

wir verdrängen wie uns  heimat wurde

ein zwei drei  ich haue dich zu brei

und es schwingt der  bambusstock

kindheitserinnerung in den 1950er jahren

der mann mit dem schnauzbart

nein den meine ich nicht

ist nur der arme dorfschullehrer

hat die übeltäter versammelt  in der extrastunde

vortreten  

jeder einzeln

linke hand her

der bambusstock schwingt auf die handfläche

eine kindheit in den 1950er jahren

ich wandre aus nach buenos aires 

in einem schiff als blinder passagier

tempi passati

bruce  chatwin hat eine theorie des nomadenseins entworfen 

die sesshaftigkeit ist der grund  allen übels 

energie staut sich und bricht dann aus in hass gegen andere 

nomadenvölker sind nicht rassistisch

sie konvertieren ihre energie in raumbewegung

heimat

da drin war noch keiner