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Sonntag, September 15, 2013


Deutsche Zustände 
Massenüberwachung, Massenarbeitslosigkeit, Hungerlöhne
Schlaft Kinderlein, schlaft.
Mutter Blamage hütet euch Schaf’.
Reformen, Reformen, Reformen
in immer kürzeren Abständen.
Ist das Leben für die Masse 
dadurch besser geworden?
Schlaft Kinderlein, schlaft.
Mutter Blamage hütet euch Schaf’.
Die Löhne gingen herunter, 
die Preise und Abgaben nach oben
die Mieten sind explodiert.
Schlaft Kinderlein, schlaft, 
Mutter Blamage hütet euch Schaf’.
Minijobs,  Leiharbeit, prekäre Arbeitsverhältnisse.
Wo sind die Gelder geblieben,
die seit mehr  als drei Jahrzehnten
 abgeschöpft wurden?
Sind sie etwa in Bildung, Gesundheit,
soziale Sicherheit investiert worden?
Schlaft Kinderlein, schlaft,
Mutter Blamage hütet euch Schaf’.
Banken, Finanzkapital und andere Anleger
haben sie verzockt im Spielkasino.
Die neuen Kriegsherren.
Sie brauchen keine Soldaten, keine Panzer, keine Flugzeuge.
Ihre Waffen sind Lohnkürzungen, Steuererhöhungen
und rapider Sozialabbau.
Das wirkt.
Schlaft Kinderlein, schlaft.
Mutter Blamage hütet euch Schaf’.

Samstag, April 13, 2013



tod durch zwangsräumung

schon vor weitem sichtbar
die trauerkundgebung
schweigen, stille, betroffenheit
manchmal gedämpfte stimmen
manche stehen mit 67
in der blüte ihres lebens
mord durch den staat
mit seinen gnadenlosen hartz gesetzen
polizistInnen  haben den zugang 
zu der wohnung  der verstorbenen rentnerin 
im ärmeren teil reinickendorfs
abgeriegelt
unantastbar 
das heilige recht auf eigentum,
antastbar
die  würde jedes einzelnen
im namen des prinzips
der kapitalanhäufung um jeden preis
wird die würde der erniedrigten und beleidigten
mit den füßen getreten
der mann der neuen vermieterin sagt,
ob die frau in den dschungel geht 
oder ob sie sich umbringt 
interessiert mich nicht
deutsche zustände
im april 2013

Mittwoch, Januar 30, 2013


Ein Tag wie jeder andere.
Ein sehr milder Tag,
regnerisch und windig,
dieser 30 Januar 2013.
°Frühstück mit Herrn Brüderle
und Frau Himmelreich“
titel die Welt.
Im Deutschlandfunk wird im Kalenderblatt
an den französischen Komponisten
Francois Poulenc erinnert.
In einem Redaktionsraum
einer Zeitung für das Ruhrgebiet
ringt ein Duisburger SPD Bezirskbürgermeister
mit seiner Fassung.
„Einfach unfassbar, wie dort
beim Jobcenter mit Menschen
umgegangen wird.“
°Unfassbar.“
Eben hat man den 18 -Jährigen
an der Pforte abgewiesen,
der junge Mann, mittellos und ohne Essen.
Ein ganz normaler Tag dieser 30 Januar 2013
So normal wie der 30 Januar 1933
als Hitler die Macht ergriff...