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Sonntag, Januar 15, 2012

Trance

Trance
ich laufe und laufe durch die straßen von buenos aires,
sie dampfen von der feuchten hitze,
nehme wie in trance wahr,
ich bin an der Plaza Constitución.
die straße öffnet sich ,
nassglänzende frauenleiber haben sich aufgereiht ,
den tanz um die freier zu beginnen,
ausgestoßen aus der gesellschaft,
wie ich ausgestoßen,
heilige menschen ,
vogelfrei
ans ende der welt bin ich gekommen,
finis terrae,
die flucht hat ein ende ,
ich habe mein ausgestoßen- dasein akzeptiert
wie die frauen auf der straße .
wir haben nichts zu verlieren
hier am ende der welt ,
die bürgerlichen fassaden bröckeln
und fallen vom rauch verzehrt auf die straße ,
die straße tut sich auf, weicht zurück ,
das ist der eingang der hölle
schreit eine verzweifelte stimme ,
nimmst du mich mit
ich bin kein Dante ,
schreie ich gegen dieses inferno an ,
du musst dich selbst retten ,
die hölle reinigt dich -
eine andere , aber wir sind heilige,
holy holy schreit der chor ,
wir sind heilige, verstoßene heilige ,
wir reinigen die welt mit unserem fluch ,
eine zahnlose greisin in einem schwarzen büßergewand
nähert sich uns , ich flehe euch an ,
nehmt mich mit auf eure reise,
wir machen keine reise ,
wir bleiben hier im gestrüpp der straße,
wir sind festgebrannt in den Asfalt,
es gibt keine rettung für uns,
alles versinkt in dem rauch der tobenden meute,
alles ist still
plötzlich ein lärm übertönt die stille ,
die stille vereist unsere körper,
es gibt nur noch erstarrung ,
das stöhnen ringsherum hat aufgehört,
der rhythmus der metropole ist eingefroren ,
ein eishauch aus tausenden mündern steigt in die höhe,
die gesetze der schwerkraft sind aufgehoben,
die vergangenheit erwacht, und schlägt über uns zusammen, ausgestoßene aller rassen vereinigt euch
leuchtet es am dunkelroten himmel ,
ein orangenes farbband in den rauchschwaden ,
es gibt keine rettung, die weisheit ist in dir selbst
eine stimme aus dem abgrund,
ich und welt sind aufgehoben ,
ich bin teil eines ganzen , das mich zermalmt,
ein funkensprühender regen aus eis
ergießt sich über uns,
welt , wo bis t du ,
vernehme ich einen gregorianischen choral,
ihm antwortet eine verlorene zwölftönige Weise ,
das licht senkt sich in die dunkelheit,
wird zu einem schwarzen punkt,
das feuer gebiert.
das eis verdampft durch seine hitze,
nur noch die stimmen können uns retten
wir brauchen uns nicht zu retten
wir sind die ausgestoßene
und haben es satt , unsere brüder und schwestern zu retten ,
wir sind die heiligen , die verfluchten und ausgestoßenen
und wir werden aufbrechen , in die lichte finsternis ,
ein gleißendes licht tobt am firmament,
finis terrae,
noch sind wir nicht verloren ,
wir beugen uns vor uns selbst,
die weisheit suchend in uns selbst
der rauch tut uns nichts an ,
wir ersticken nicht
wir sind rauchsäulen geworden ,
die aufsteigen in die rettende verdammnis,
wir haben uns gerettet ,
gerettet vor uns selbst ,
die partikel der welt sind in uns ,
wir haben sie uns einverleibt,
ich und du
aufgehoben.

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